Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert Informationen über Studie zu Langzeit-Vorkommen von Neonicotinoiden in Böden

Die rasche Veröffentlichung aller Einzelheiten und Ergebnisse einer Untersuchung über Verbleib und Folgewirkungen von bienen- und bodenleben-schädigenden Neonicotinoiden („Neonics“) in Zuckerrüben-Folgekulturen fordert der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) vom Bundesagrarministerium als Auftraggeber und dem Göttinger Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ, getragen von der Zuckerindustrie) als durchführender Institution. Informationen aus der Chemiebranche zufolge, so die AbL, seien deutschlandweit etwa 50 Standorte daraufhin untersucht worden, welche Mengen von insektizid wirksamen Zuckerrübensaat-Beizmitteln in den Böden und in den nach Zuckerüben angebauten Früchten (offenbar Winterweizen, Mais, Kartoffeln) zu finden seien. Es gebe weitere Informationen, wonach die Untersuchung von einem großen Pflanzenschutzmittel-Konzern finanziert werde – es sei unklar, inwieweit dieser ggf. Einfluss auf den Umfang der untersuchten Präparate und die Untersuchung selbst genommen habe. Insbesondere Rübenbauern seien daran interessiert, über Studie und Ergebnisse und die unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Neonic-Präparate informiert zu werden.

08.08.17 –

Die rasche Veröffentlichung aller Einzelheiten und Ergebnisse einer Untersuchung über Verbleib und Folgewirkungen von bienen- und bodenleben-schädigenden Neonicotinoiden („Neonics“) in Zuckerrüben-Folgekulturen fordert der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) vom Bundesagrarministerium als Auftraggeber und dem Göttinger Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ, getragen von der Zuckerindustrie) als durchführender Institution. Informationen aus der Chemiebranche zufolge, so die AbL, seien deutschlandweit etwa 50 Standorte daraufhin untersucht worden, welche Mengen von insektizid wirksamen Zuckerrübensaat-Beizmitteln in den Böden und in den nach Zuckerüben angebauten Früchten (offenbar Winterweizen, Mais, Kartoffeln) zu finden seien. Es gebe weitere Informationen, wonach die Untersuchung von einem großen Pflanzenschutzmittel-Konzern finanziert werde – es sei unklar, inwieweit dieser ggf. Einfluss auf den Umfang der untersuchten Präparate und die Untersuchung selbst genommen habe. Insbesondere Rübenbauern seien daran interessiert, über Studie und Ergebnisse und die unterschiedlichen Auswirkungen der verschiedenen Neonic-Präparate informiert zu werden.

AbL-Vertreter Eckehard Niemann verwies auf Hinweise z.B. des Netzwerk Forums Biodiversitätsforschung Deutschland oder des Heidelberger Wissenschaftlers Anton Safer, wonach der allergrößte Teil der Beiz-Hülle um die Samen im Boden verbleibe und wonach die Abbau-Halbwertzeit der Neonic-Beiz-Insektizide unter Umständen mehrere Jahre betrage. Bestimmte Neonic-Mittel führten im Boden zu Schäden an wichtigen Bodenlebewesen wie Regenwürmern, Collembolen oder Bakterien. Dies dürfe künftig nicht mehr bloß durch Laborversuche geprüft werden, sondern durch auch durch Langzeit-Feldversuche – und zwar nicht nur der Wirkstoffe, sondern der ganzen Präparate (inclusive Beizmittel-Zusatzstoffen) einschließlich von Wechselwirkungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln.

Die AbL drängt Bundesministerium und IfZ insbesondere zur Information über folgende Einzelheiten der Untersuchung: Auftraggeber und genauer Auftrag, Finanzier und dessen Einfluss auf die Studie bzw. die Auswahl der untersuchten bzw. nicht untersuchten Wirkstoffe , beteiligte und durchführende Institutionen , Kontroll-Institutionen, untersuchte Wirkstoffe, Details und Daten der Probenahme einschließlich Auswertung, Ergebnisse und Schlussfolgerungen Gründe für die Art der Finanzierung und die bisher nicht erfolgte Veröffentlichung, ggf andere laufende Studien mit öffentlicher Finanzierung.

31.7.2017

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Presse | Umwelt

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