BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsgruppe Soltau

Dieselskandal und Feinstaub - ein Problem für Soltau?

Eine Studie für das Land Niedersachsen, erstellt (und veröffentlicht in 2017) nannte den Ort Soltau als einen möglichen „Hotspot“ für zu hohe Luftverschmutzung unter anderem durch den Autoverkehr verursacht. (Hermelin Studie). Dies veranlasste die Bündnis 90 Grünen in Soltau zu einer Anfrage an den Bürgermeister.

10.06.18 – von Ernst Habermann

Eine Studie für das Land Niedersachsen, erstellt (und veröffentlicht in 2017) nannte den Ort Soltau als einen möglichen „Hotspot“ für zu hohe Luftverschmutzung unter anderem durch den Autoverkehr verursacht. (Hermelin Studie).
Dies veranlasste die Bündnis 90 Grünen in Soltau zu einer Anfrage an den Bürgermeister.
Das Ergebnis lief allerdings darauf hinaus, dass dieser und offenbar auch andere Teile der in der Politik, das Thema für vernachlässigbar hielten, jedenfalls insoweit, dass weitere Schritte oder gar Messungen nicht erforderlich wären. Mit anderen Worten:  „Die Luft bei uns ist sauber, wir brauchen keine weiteren Schritte zu unternehmen. Die Hermelin Studie sieht sich erheblicher Kritik ausgesetzt...“
Tatsächlich wurde die mit Steuergeldern bezahlte Studie aus dem Internet genommen, obwohl sie für uns wertvolle Hinweise liefern konnte.
 
Wie erfährt man denn, ob die Luft bei einem selbst noch sauber genug ist, oder nicht?
Angesichts der Berichterstattung über zigtausende Tote in einzelnen Ländern alleine durch Feinstaub und das jährlich, sollte diese Frage berechtigt erscheinen.

Um das Thema für unseren Ort zu beleuchten, habe ich mich an dem folgenden Bürgerprojekt beteiligt und messe jetzt selber.

Die Messwerte lassen sich finden unter der Soltauer Kachel auf der entsprechenden Internetseite und so kann jeder sehen, was hier los ist.

 Das Thema ist komplex, deswegen teile ich das auf:

1. Was ist Feinstaub, wo entsteht der?

Der meiste Feinstaub hat natürliche Ursachen, ist aber daher auch sehr unterschiedlich auf der Welt und auch zeitlich unterschiedlich verteilt. In hochindustrialisierten Gegenden spielt er aber auch eine Rolle an den Produktionsorten und durch die Wohnorte sowie den Heizperioden oder durch seine Entstehung in der Landwirtschaft ebenso durch den Kraftfahrzeugverkehr. Siehe dazu auch Wikipedia. 
Damit man sich das vorstellen kann:
Feinstaub wird heute typischerweise in 3 Kategorien eingeteilt:
a) PM10 –  bezeichnet „Krümel, die kleiner sind, als ein menschliches Haar „dick“ ist - teilweise lungengängig.
b) PM 2.5 – Partikel sind erheblich kleiner und daher meist lungengängig und gefährlicher.
c) Gibt es noch kleinere Partikel.
Ich kann mit meinem Sensor nur PM 10 und PM 2,5 messen.

 

2. Woher weiß ich, wie die Luft gerade ist, oder war?

Es gibt Messstationen, die Ihre Messwerte im Internet öffentlich machen.
Ihr findet die Links dazu hier:
Das gibt es für Deutschland auf Bundesebene,  hier
auf Landesebene (Niedersachsen), hier
und auf Bürgerebene (Weltweit). hier
Schließlich auch auf Forschungsebene. hier


3. Wie und was wird wo gemessen und wie sehe ich das?

Die Stationen, die auf den verschiedenen Ebenen gemessen werden sind hier zu finden:
Bundesebene,
Landesebene,

Bürgerebene.

4. Kann ich auch etwas dagegen tun?
Ja – Na klar! Mut haben und nachdenken!
Was hilft denn gegen den Feinstaub?
Jeder vermiedene Verbrennungsvorgang, der noch dazu unnötig sein kann, hilft.
Jeder minimiert den Feinstaub.
- Muss ich diese Fahrt mit dem eigenen Auto machen, oder nehme ich das Fahrrad wenigstens bei schönem Wetter, oder mal den Bus?
Muss ich zum Grillen oder Heizen die billige Kohle, die wohlmöglich aus Tropenholz ist, kaufen, oder die  lieber „die Gute“.

Wie wäre eine Solaranlage auf meinem Dach – Vielleicht wäre die sogar ergiebiger, als das gleiche Geld für die Rente zurückzulegen?
Sollte ich mich sogar an einer Windkraftanlage beteiligen?
Oder gar am Bürgerprojekt, dass den Feinstaub misst?
Engagiere ich mich irgendwo, wo es etwas bringt?

Man kann nachdenken, oder ein „Coachpotato*“ werden.
Man kann auch gar nichts machen, aber: Das Eine sei gesagt: „Denken schadet nicht!“

(*Das ist einer der „dauerglotzt“ auf seiner Coach und dabei Kartoffelchips in sich rein stopft…).

5. Kritik:
Natürlich sollte eine Messstation „geeichte“ Werte liefern.
Das können die des Bürgernetzwerkes freilich nicht leisten, das ist auch nicht deren Ziel.
Mit diesem Projekt können aber sehr wohl die „Problemzonen“, die zu untersuchen wären, gefunden und aufgezeigt werden, also die Orte, wo etwas passieren muss.
Eigentlich sollte eine Messstation auch an einer Ampel stehen dürfen und das am besten in „Kinderwagen/Nasenhöhe“. Die Vorschriften wegen der „Vergleichbarkeit“ der Daten innerhalb der EU besagen aber, dass das nicht geht. (25m von einer Kreuzung entfernt 1,5m – 4m über den Boden und 0,65m vom Gebäude entfernt). Einerseits kann man sich fragen, welches Kind seine Nase in 4m Höhe bringen kann, andererseits schlafen wir in etwa auf dieser Höhe an der Straße…
Immerhin habe ich mich bemüht, die geforderten Abstände einzuhalten, um einer Vergleichbarkeit standhalten zu können.

6. Schlusslicht:

Es wird einige Zeit dauern, bis man sagen kann, wie gut oder schlecht die Luft bei uns wirklich ist; auch ob weitere Schritte gefordert werden sollten oder müssten, oder ob bei uns Grenzwertüberschreitungen vorkommen. Jedenfalls werde ich an dieser Stelle darüber berichten, wenn das nötig erscheint.
Der Sensor funktioniert gut und die gemessenen Werte decken sich mit den öffentlichen und mit denen der Nachbarstationen soweit das von mir nachvollziehbar erscheint. Das nehme ich als ein gutes Zeichen für die weitere Verwertbarkeit.
Man kann auch noch im nach hinein die Werte aus dem Bürgernetzwerk aufrufen aber alles zu erklären, führt an dieser Stelle für mich zu weit. Wer an weiteren Informationen interessiert ist, der möge sich in dieses Thema einarbeiten, oder gerne bei uns nachfragen.
Der nächste Link, der in das Bürgernetzwerk führt, den ich kenne, ist dieser:
http://www.feinstaub-lueneburg.de/
Dort gibt es auch noch mehr Infos…

Sensor Soltau


Ernst Habermann im Juni 2018.

Kategorie

2018 | Soltau | Umwelt | Verkehr

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