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02.10.18 –
Meinungen und Fakten zum Bericht vom 28. 9. 2018
Beim Gesundheitsamt des Landkreises Rotenburg ergab sich nach Auswertung der Krebsstudie von Bothel der Verdacht des Zusammenhangs zwischen der erhöhten Zahl hämatologischer Krebsfälle und der Wohnortnähe zu Bohrschlammgruben. Als Auslöser steht ausgetretenes Benzol in Verdacht.
Pressespiegel dazu: „Es ist festzuhalten, dass es medizinisch keine Erkenntnisse hinsichtlich einer etwaigen Kanzerogenität von Quecksilber gibt, auch wenn einige Darstellungen in Beiträgen öffentlich-rechtlicher Sender oder von lokalen/regionalen Printmedien ein anderes Bild zeichnen.
Krebsauslösend ist jedoch ein anderer natürlicher Begleiter im Erdgas der Region, und zwar der zyklische Kohlenwasserstoff Benzol. Gerade was das Multiple Myelom betrifft, welches in der Samtgemeinde Bothel (SG Bothel) zwischen 2003 und 2012 bei Männern 3,4 Mal häufiger auftrat als erwartet (12 statt 3,5 Fälle), ist Benzol als ein Auslöser medizinisch erwiesen.“ (Steven Arndt, Erdöl und Erdgas in Deutschland, 30. 9. 2018).
Kommentar und Fakten dazu: Unter Verdacht steht neben den Bohrschlamm-Gruben (Steven Arndt spricht von „Altlasten“) die Erdgasförderung an sich. Sie führe angeblich „zu keinen messbaren zusätzlichen Immissionen“, hiess es im Ergebnis zu den Messungen im Landkreis Rotenburg durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in 2016. Vorgelegt wurden Daten – 400 Nanogramm Benzol pro Kubikmeter Luft - die sich im Rahmen von gesetzlichen Grenzwerten bewegen, die teilweise in den sechziger Jahren festgelegt wurden und heutigen Erkenntnissen nicht mehr standhalten.
Zur Kritik: Messungen anlässlich einer Abfackelung an der Bohrstelle Söhlingen Z14 am 16. 12. 2015 ergaben neben Quecksilber von1,8 Nanogramm/m³ und Benzol von 800 - 1000 Nanogramm. Zum Vergleich zitiert das LBEG die Benzolbelastung am Hamburger Flughafen: So lag dort die Benzol-Konzentration im Oktober 2015 bei 800 – 1900 Nanogramm/m³ . Anzumerken ist, dass es sich in Söhlingen Z14 nicht – wie gefordert - um Messungen „unter der brennenden Fackel“ gehandelt hat, sondern um Langzeitmessungen oder „durchschnittlich gemessene Werte“ aus grosser Distanz. An der Quelle wären höhere Werte zu erwarten gewesen.
Exxon und LBEG haben dazu die Meinung vertreten, dass die zitierten Messungen unbedenklich seien, weil sie weit unter den gesetzlichen Grenzwerten lägen. Wir hingegen berufen uns zur Kritik auf Dr. Matthias Bantz (Ärzte gegen Atom in Rotenburg): „Grenzwerte sind nichts anderes als Konzessionen an die Wirtschaft, damit sie mit den Stoffen arbeiten kann.“ Auch bei niedrigen Konzentrationen potenziere sich die Krebsgefahr durch die Mischung der Stoffe. Dietrich Wiedemann, 2. 10. 2018
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2018 | Fracking | Gesundheit
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