Der Wolf und die „Nachahmung der Heidebauernwirtschaft“

Bei der Vorlage eines Verordnungsentwurfs ist ein klassischer Zielkonflikt zwischen dem Landkreis Harburg und dem Verein Naturschutzpark aufgetreten: Wölfe haben sich immer häufiger den Schafherden im Park genähert. Ohne die Landschaftspflege mit Heidschnuckenherden werde der Erhalt einer historischen Kulturlandschaft infrage gestellt.

29.06.20 –

Bei der Vorlage eines Verordnungsentwurfs ist ein klassischer Zielkonflikt zwischen dem Landkreis Harburg und dem Verein Naturschutzpark aufgetreten: Wölfe haben sich immer häufiger den Schafherden im Park genähert. Ohne die Landschaftspflege mit Heidschnuckenherden werde der Erhalt einer historischen Kulturlandschaft infrage gestellt.
Dazu der Landkreis Harburg: „Sofern es zu Zielkonflikten zwischen der Weidetierhaltung und beispielsweise dem Artenschutz kommen sollte, müsste das Ziel der Nachahmung der Heidebauernwirtschaft gegebenenfalls zurückstehen. Es sei nicht Zweck der Verordnung, eine Wolfsentnahme durch die Erhaltung der Heidebauernwirtschaft zu rechtfertigen.“ (Quelle: Heidekurier Soltau Online 17. 6. 2020).
Dazu die Gruenen im Nachbarkreis: „Nicht zu akzeptieren ist die Aufforderung, die Naturschutzbehörde solle die Naturschutzregelungen, die von der EU, dem Bund und dem Land verfügt werden, nicht umsetzen. Das wäre schlichtweg rechtswidrig und darf von einem Verein, der seine Arbeit zum großen Teil mit Fördergeldern von EU, Bund, Land und Landkreis finanziert, nicht gefordert werden. Sollte diese Aussage tatsächlich in der Pressemitteilung des VNP enthalten gewesen sein, muss der Landrat hier klar Stellung beziehen und sich hinter seine Naturschutzabteilung stellen,“ meint Elisabeth Bischoff von der grünen Kreistagsfraktion in Winsen/Luhe in einer Pressemitteilung und fügt hinzu: „Ich habe vom Landrat die Auskunft bekommen, er habe mit Zimmermann (VNP) ein langes Gespräch geführt und werde mit ihm zukünftig noch mehr im Gespräch bleiben. Er hat allerdings nicht gesagt, dass er beim Wolf und der Heideschafhaltung Zugeständnisse gemacht hat.“

Die Böhme Zeitung berichtet dazu am 25. 6. online, der Verein Naturschutzpark sei gegen übergeordneten Schutz des Wolfes vorgegangen. Auf Anfrage erklärte der Pressesprecher des Landkreises Harburg denkbar kurz: „Der Verordnungsentwurf wurde gemeinsam vom Heidekreis und dem Landkreis Harburg erstellt. Der Heidekreis hat die Passage gestrichen.“

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2020 | Heidekreis | Landwirtschaft | Tierschutz | Umwelt

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