Dethlinger Teich

(Dokumentation) Kreistagsmitglieder und Presse erhielten Ende August 2016 zeitgleich die Nachricht: 2017 soll der Dethlinger Teich – eine bei Kriegsende angelegte riesige Giftgas-Deponie – probeweise und unter Vorsichtsmassnahmen wie Strassensperrungen geöffnet werden. „Ohne vorherige Öffnung sei die angestrebte Sanierung nur schwer möglich.“ Im Folgejahr werde sich eine Gefährdungsabschätzung anschliessen. Falls diese die Sanierungsbedürftigkeit bestätigt, folgt die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und daran anschliessend Verhandlungen über Finanzierung und Fördermittel.

15.12.17 –

(Dokumentation)

 

Kreistagsmitglieder und Presse erhielten Ende August 2016 zeitgleich die Nachricht: 2017 soll der Dethlinger Teich – eine bei Kriegsende angelegte riesige Giftgas-Deponie – probeweise und unter Vorsichtsmassnahmen wie Strassensperrungen geöffnet werden. „Ohne vorherige Öffnung sei die angestrebte Sanierung nur schwer möglich.“ Im Folgejahr werde sich eine Gefährdungsabschätzung anschliessen. Falls diese die Sanierungsbedürftigkeit bestätigt, folgt die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und daran anschliessend Verhandlungen über Finanzierung und Fördermittel. Ausser dieser Prüfung wurden zum Jahresende 2016 um den ehemaligen Teich herum durch das Helmholtz-Institut in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Messbrunnen nach heutigem Stand der Technik angelegt, um den Austritt von Giftspuren aus dem Deponiekörper genauer lokalisieren zu können. Eine dritte Massnahme, die Schadstoff-Untersuchung von Gehölzen auf und um dem Deponiekörper wurde durchgeführt und hat zu keinen Erkenntnissen geführt. Bei Arsen im Boden wären grundsätzlich Anreicherungen in pflanzlichen Organismen nicht auszuschliessen gewesen.
Dietrich Wiedemann, 3. 9. 2016

Wir verweisen ergänzend auf unseren Bericht auf dieser Seite in 2015: „ … Alsdann gibt es den sogenannten Dethlinger Teich, der einst durch Kieselgur-Abbau entstand und sich heute als bewaldete Senke an der Bundesstrasse darstellt. Seit 1945 liegen dort – von Bauschutt und Erdreich überdeckt - grosse Mengen an Giftgas-Munition, die sich in Auflösung befindet. Der Fachjournalist Andreas Oberholz geht von 200 000 bis 400 000 Zündladungen, 3000 Kampfstoffgranaten, 300 Bomben und 400 Fässern aus. Helmholtz-Wissenschaftler Holger Weiss spricht von einer „dicken Suppe“, die es entweder zu bergen oder aber mit einer Spundwand zu isolieren gilt.“ Der heute verfüllte Teich diente früher der Gewinnung von Kieselgur. Dieses Material in der Bodenschicht des Teiches galt bisher als undurchlässig für die sich im Teich ausbreitenden Giftgas-Reste.

Neuere Erkenntnisse widerlegen das: In einer Pressemitteilung des Heidekreises Soltau-Fallingbostel vom 1. 12. 2016 heisst es:
Aufgrund der Ergebnisse der chemischen Analytik neuer Untersuchungen ist davon auszugehen, dass im unmittelbaren Grundwasser-Abstrom bereits eine Schadstoff-Fahne mit einer Breite von mehr als 100 m vorhanden ist. Die Schadstoffausbreitung erfolgt nicht nur als (unterirdischer) Überlauf der relativ dichten Teichwände, sondern maßgeblich auch im Bereich der Teichsohle.
Ferner – so heisst es – liegen die Abbauprodukte des Hautkampfstoffes LOST mehrfach über den bisher bekannten Höchstgehalten. Aufgrund der neuen Ergebnisse dürfte eine deutlich höhere Schadstofffracht in das Grundwasser gelangen, als die bisherigen Analysen erwarten ließen.

weitere Links:

www.ngs-mbh.de/bin/pdfs/Vortrag_171115_Zihrul_Otte_(Text).pdf
 

Kategorie

Boden | Gift | Heidekreis | Umwelt | Verbraucherschutz

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>