Klimawandel und gebietsfremde Baumarten

Der Klimawandel ist bei den Förstern angekommen: Fichten- und demnächst auch Buchenbestände beginnen zu sterben. Ersatz im Wald sollen die amerikanischen Baumarten Douglasie und Roteiche schaffen, denen man zutraut, auch mit anhaltenden mediterranen Temperaturen bei dreissig Grad im Sommer klarzukommen. Dies soll nun auch Praxis im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung wesentlicher Waldgebiete im Naturschutzpark Lüneburger Heide werden. Eine entsprechende Änderung der einschlägigen Verordnung wird von der Forstverwaltung vorgeschlagen. Der Nachteil dieser amerikanischen Baumarten ist hingegen, dass sie sich durch ihre Samen invasiv vermehren und zwar in einer Situation, in der Ulme, Esche und auch Erle durch Krankheiten und Pilze stark geschwächt werden und sich gegen Konkurrenten nicht mehr recht behaupten können. Es besteht die Gefahr der Verdrängung standortheimischer Arten.

28.10.20 –

Der Klimawandel ist bei den Förstern angekommen: Fichten- und demnächst auch Buchenbestände beginnen zu sterben. Ersatz im Wald sollen die amerikanischen Baumarten Douglasie und Roteiche schaffen, denen man zutraut, auch mit anhaltenden mediterranen Temperaturen bei dreissig Grad im Sommer klarzukommen. Dies soll nun auch Praxis im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung wesentlicher Waldgebiete im Naturschutzpark Lüneburger Heide werden. Eine entsprechende Änderung der einschlägigen Verordnung wird von der Forstverwaltung vorgeschlagen. Der Nachteil dieser amerikanischen Baumarten ist hingegen, dass sie sich durch ihre Samen invasiv vermehren und zwar in einer Situation, in der Ulme, Esche und auch Erle durch Krankheiten und Pilze stark geschwächt werden und sich gegen Konkurrenten nicht mehr recht behaupten können. Es besteht die Gefahr der Verdrängung standortheimischer Arten.
Das Umweltbundesamt warnt demzufolge davor, vorschnell auf gebietsfremde Baumarten zu setzen und fordert eine vorab durchgeführte umfassende ökologischen Risikobewertung:

Wälder im Klimawandel, Positionspabier des BFN

Folgt man dieser Forderung, so ergibt sich beispielsweise für Buche und Birke keine positive Prognose. Sie sind im Süden nach der Eiszeit weitgehend ausgestorben, weil sie die dortige sommerliche Hitze nicht vertragen. Aussichtsreicher sieht es hingegen für Ulme, Esche und Erle aus, die man durchaus noch im südlichen Spanien antreffen kann. Die Vogelkirsche als Nutzholzlieferant ist ein weiteres Beispiel.
Fraglich ist die Eignung von Traubeneiche. Die Förster sprechen generell von einer mediterranen Baumart, die sich in zwei Sorten bis zu uns im Norden ausgebreitet hat.
Alsdann ist über den Anbau der Esskastanie (castanea sativa) nachzudenken. Das Holz ist wirtschaftlich wertvoll. Einzelne Exemplare finden sich in den Wäldern um Fallingbostel und Soltau. Hier sollten Versuche ansetzen, unsere Laubwälder in Erwartung der Klimaerwärmung zu stabilisieren. Auf amerikanische Fremdländer ist zu verzichten.

Literatur: Francisco Santolalla Fragero, Guía de los árboles de la Península Ibérica, Barcelona 1992 (Blume)

Dietrich Wiedemann, Oktober 2020

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