BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsgruppe Soltau

Zur Abstandsstudie in der Gasregion „Söhlingen-Rotenburg“:

von Bente Battenbrook Erneut bestätigte sich die hier Häufung der bisher untersuchten Erkrankungen von Menschen, die in der Gasregion leben. Es drängen sich jedoch eine Reihe von Fragen und Zweifeln an der Studie auf, die mit diesem Text benannt werden sollen. Die Datenqualität des EKN für die Fälle wurde im Abschlussbericht gewichtet und als solide bezeichnet. Diese Einschätzung ist öffentlich überprüfbar, die Statiststik wird auch auf der Internetseite des niedersächsischen Krebsregisters veröffentlicht. Auch die Daten der Einwohnermeldeämter für die Auswahl der Kontrollen wurden akribisch analysiert und entsprechend berechnet. Die Daten des LBEG für die Bestimmung der Standorte wurden jedoch ungeprüft übernommen. Diese Angaben des LBEG, wie sie im Abschlussbericht der Studie aufgeführt werden, sind allerdings so offenkundig fehlerhaft, dass dies selbst interessierten Laien auffällt.

05.02.19 – von Bente Battenbrook –

von Bente Battenbrook

Erneut bestätigte sich die hier Häufung der bisher untersuchten Erkrankungen von Menschen, die in der Gasregion leben. Es drängen sich jedoch eine Reihe von Fragen und Zweifeln an der Studie auf, die mit diesem Text benannt werden sollen.

Die Datenqualität des EKN für die Fällewurde im Abschlussbericht gewichtet und als solide bezeichnet. Diese Einschätzung ist öffentlich überprüfbar, die Statiststik wird auch auf der Internetseite des niedersächsischen Krebsregisters veröffentlicht. Auch die Daten der Einwohnermeldeämter für die Auswahl der Kontrollenwurden akribisch analysiert und entsprechend berechnet. Die Daten des LBEG für die Bestimmung der Standortewurden jedoch ungeprüft übernommen. Diese Angaben des LBEG, wie sie im Abschlussbericht der Studie aufgeführt werden, sind allerdings so offenkundig fehlerhaft, dass dies selbst interessierten Laien auffällt.

Hier nun die Auflistung der Fehler und Lücken der LBEG-Daten, die in der Studie zur Grundlage der „Abstandsbestimmung“ wurden. Auch die (zweifelhafte) Anzahl der „Standorte“ beruht auf diesen Angaben und damit auch die weitere statistische Auswertung des Datenbestandes der anderen Datenquellen (Krebsregister und Einwohnermeldeämter). Dies geschah offenbar ohne fachlichen Abgleich oder Kontrolle der Datenqualität des LBEG durch (unabhängige) Dritte und sollte in Folgestudien ergänzt werden.

  • Die Bestimmung der Studienregionist unverständlich, Ostfriesland fehlt. .
  • Die Anzahlder vom LBEG genannten Standorte"vorrangiger Erdgasgewinnung“ist unplausibel und widerspricht allen anderen Angaben, die öffentlich zugänglich sind.
  • Daten zu Produktionsmengenlagen vor und wurden vom LBEG offenbar nicht für die Studie zur Verfügung gestellt.
  • Daten zum Sondermüll(„gefährliche Abfälle“)der Öl- und Gasförderung werden vom LBEG an die statstikführende Gewerbeaufsicht gemeldet und jährlich veröffentlicht. Berechnungen der Emissionenliegen auch von den Unternehmen vor und sollten auch der Behörde bekannt sein. Diese Daten können zur Bestimmung der „Expositionen“ beitragen.
  • Die vorgebliche „Unkenntnis“ des LBEG zu Unfällen und Schädenist unplausibel. Die Unternehmen sind meldepflichtig, das LBEG ist Kontrollbehörde und verfügt über diese Daten. Unfälle und Schäden werden vom LBEG in Pressemitteilungen veröffentlicht.

 

1. Studienregion

Die Grafik (Abbildung 3 im Abschussbericht) zeigt die Bestimmung der „Studienregion“.

Das entspricht nicht den Rohstoffkarten der Erdöl- und Erdgaslagerstätten wie sie im NIBIS-Kartenserver angezeigt werden. 

Zum Vergleich das Bild der Gasfelder (rot)und Ölfelder (grün) im NIBIS-Kartenserver, hier mit den fehlenden Gasfeldern der ostfriesischen Landkreise Leer und Aurich. 

https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=1Bv7Q3cd

NIBIS-Kartenserver

Themenauswahl

  • Rohstoffe
  • Erdöl- und Erdgaslagerstätten
  • Administrative Grenzen
  • Landkreise
  • Bergbau
  • Fracking-Standorte

 

2. Daten der Studie - Anzahl der „Ansatzpunkte“ und Produktionsmengen

Die LBEG-Daten im Abschlussbericht der Abstandsstudie widersprechen nicht nur den Daten im NIBIS-Kartenserver, sondern auch den Angaben der veröffentlichten Jahresberichte, in denen präzise Produktionsdaten genannt werden.

 Zitate aus dem Abschlussbericht 

In einer Sensitivitätsanalyse wurden die Expositionsquellen auf die 637Ansatzpunkte beschränkt, in denen nach Auskunft des LBEG vorrangigErdgasförderung stattgefunden hat.

Die Beschränkung wurde durch Experten des LBEG nach Abgleich mit Erdgasfeldern aus NIBIS vorgenommen.

Wie bereits erwähnt, werden dem LBEG zukünftigauch bohrlochbezogene monatliche Sonden-bezogenen Produktionsdaten verfügbar sein, die eine verbesserte Expositionsabschätzung ermöglichen werden. Mit diesen Daten wird auch eine bessere Trennung von Erdöl- und Erdgasförderung möglich sein. 

In Ölfeldern gibt es, anders als in Gasfeldern, hunderte von Bohrungen mit einem Abstand von wenigen Metern. Diese generieren im Datenpool der Studie also viele Standorte oder Ansatzpunkte. Die Produktionsmenge von Erdölgas ist dagegen verschwindend gering und beträgt etwa ein Prozent der Fördermenge aus Gasbohrungen. 

Die so genannten „Standorte der vorrangigen Erdgasförderung“, die als Datengrundlage für die Studie vom LBEG genannt wurden, verzerren die weiteren Berechnungen. Ohne jegliche Differenzierung nach Anzahl, Dichte und Produktion der Standorte ist die Bestimmung der Ansatzpunkte nicht möglich, bzw. fachlich fragwürdig. In den Jahresberichten des LBEG wird die Produktionsmenge tabellarisch aufgeführt – nach „Erdgas“ und „Erdölgas“ getrennt. Es ist völlig unplausibel, dass vom LBEG dazu keine Angaben gemacht werden konnten und diese Daten angeblich erst „zukünftig“ zur Verfügung stehen. 

Diese Tabelle zeigt exemplarisch die Produktionsmengen der Förderregion Elbe-Weser 2016 nach den Daten des LBEG-Jahresberichtes.

Die Anzahl der Sonden, die Erdgas fördern, wird in den Jahresberichten des LBEG mit präziser Benennung der Produktionsmenge seit Jahrzehnten veröffentlicht, das Jahr des Produktionsbeginns wird ebenfalls genannt. Zu keinem Zeitpunkt gab es in Niedersachsen 637 Standorte die vorrangig Erdgas förderten.(Diagramm siehe unten). Im Jahr 2018 gab es in Niedersachsen 308 Erdgas-Fördersonden nach der Definition "Produktion=1", wie sie im Abschlussbericht verwendet wird. Seit 1991 wird das Gasfeld „Salzwedel“ in Sachsen-Anhalt zum Fördergebiet „Elbe-Weser“ gezählt., möglicherweise wurden diese Gasbohrungen bei der Anzahl der „Standorte“ in Niedersachsen mitgezählt.    

3. Besonderheiten der Gasförderung

 Zitat aus dem Abschlussbericht

Aufgrund der ähnlichen Emissionen aus der Erdgasförderung und der Erdölförderung wären unterschiedliche Wirkzusammenhänge zwischen der Wohnnähe zu Standorten der Erdgasförderung und der Erdölförderung nach derzeitigem Wissensstand biologisch unplausibel

Allerdings muss beachtet werden, dass einige der Substanzen teilweise nur beim FrackingAnwendung finden und saisonale sowie geografische Veränderungen eine mögliche Freisetzung und Verteilung beeinflussen können. Das bedeutet, dass es Unterschiede zwischen den Standorten gibt, die für die Expositionshöhe auf hämatologische Krebserkrankungen relevant sind.

Die Produktionsmengender förderstärksten Erdgas-Felder werden im LBEG-Jahresbericht immer aufgelistet. Das ertragreichste Gasfeld „Völkersen“ (Landkreis Verden) wird in der Studie weder als als „Standort“ noch im Kontext „Landkreis“ erwähnt. Die Gasfelder in der Region „Rotenburg-Taaken“ - „Söhlingen“ (Rotenburg) - „Söhlingen-Ost“ (Heidekreis) förderten in dreißig Jahren fast einhundert Milliarden Kubikmeter Erdgas - das wird wird aber durch die Datenstruktur der administrativen Einheiten der Verwaltungen (Landkreise) nicht erfasst. 

Die 300 Fracking-Anwendungenin den Gasfeldern Niedersachsens waren den Autoren der Studie offenbar nicht bekannt, bzw. wurden diese vom LBEG nicht erwähnt oder als relevant gewichtet. Ein Drittel davon betraf die Region Rotenburg-Heidekreis. (Gasfelder Söhlingen und Rotenburg-Taaken). Der NIBIS-Kartenserver verfügt im Themenbaum "Bergbau" über eine Karte der Fracking-Standorte. Die hohe Anzahl dieser Operationen in der Region Rotenburg fällt sofort auf. Das korrespondiert mit dem Befund der Studie eines erhöhten Krebsrisikos in den dortigen Gasfeldern. https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=1GtT6xWx

Gar nicht benannt werden vom LBEG die Versenkbohrungenzur Abwasserentsorgung in Gasfeldern. In diesen wird das hochsalzige Produktionsabwasser, („Lagerstättenwasser“), das mit dem Rohgas zutage tritt, nach der Gastrocknung und Aufbereitung „entsorgt“. Es muss als Gefahrgut transportiert werden oder wird durch weitläufige Leitungssysteme transportiert. 

Die behauptete Unkenntnis des LBEG zu Schäden und Unfällenist völlig unplausibel. Das diffundierende und defekte Leitungssystem im Gasfeld "Söhlingen" ist seit 2011 öffentlich diskutiertes Thema, auch die weiteren Ereignisse wie Unfälle, Brände und Erdbeben. Dazu veröffentlicht das LBEG regelmäßig Pressemitteilungen. 

In dieser interaktiven Karte "Schadensatlas der Öl- und Gasindustrie" sind die bisher bekannten Schäden aufgelistet. 

www.google.com/maps/d/viewer

In den Sauergasfeldern ( im Landkreis Nienburg u.a.) wird ein Erdgas gefördert, das mit dem hochgiftigen Schwefelwasserstoff befrachtet ist. Die dortigen Anlagen dienen auch der Schwefelproduktion und sind technisch anders konzipiert als die in den Süßgasfeldern. Dort tritt neben Gas auch Quecksilber zutage. Um Anlagen der Erdgasaufbereitung wurden 2014 zunächst von Bürgerinitiativen hohe Werte gemessen und veröffentlicht. Vom LBEG wurde daraufhin das Untersuchungsprogrammauf Erdgasförderplätzendurchgeführt und dokumentiert. Im NIBIS-Kartenserver gibt es dazu diese Karte: https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=1OGIHQiV

Besonders belastend (durch Emissionen) sind die Gasfackeln der Bohrloch-Optimierungen, die an Gasbohrungen regelmäßig durchgeführt werden. Die zeitlichen Abstände sind bei jeder Bohrung unterschiedlich. Es werden spezifische Chemikalien eingebracht, um Ablagerungen zu entfernen. Bei manchen dieser Operationen wird eine „Säurebehandlung“ angewendet. Hier eine Videoaufnahme einer solchen „Optimierung“

https://www.youtube.com/watch?v=Q4q9TJUSw_U

Die Gasfackelndieser Optimierungen werden nicht statistisch erfasst und allenfalls von Anwohnern und Bürgerinitiativen dokumentiert. Eine Messung des LBEG im Jahr 2014 ergab jedoch einen anhaltenden Anstieg der Quecksilberwerte im Gasfeld Söhlingen. 

Quecksilberist besonders relevant in den Elbe-Weser-Gasfeldern, da diese weltweit die quecksilberhaltigsten sind. Mit dem Gas werden große Mengen des Giftes zutage gefördert. Die neue EU-Quecksilberverordnung wird zukünftig eine bessere Erfassung der tatsächlichen Mengen ermöglichen. Die Sauergasfelder im Emsland enthalten Schwefelwasserstoff, das Nebenprodukt Schwefel ist dokumentiert. 

Für den Betriebsbereich im Gasfeld „Söhlingen“ hat ExxonMobil einen Umweltbericht vorgelegt, der Daten zu radioaktiven NORM-Abfällenund Emissionen(u.a. Benzol) der laufenden Produktionsprozesse enthält. Es ist daher bekannt, dass bereits im „normalen“ Förderbetrieb“ große Mengen an Benzolund durch Leitungssysteme, Anlagen und und bei Gefahrguttransporten in die Umgebung diffundieren. Der Exxon-Bericht benennt 1,5 Tonnen Emissionen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen als Jahresdurchschnitt . 

Für das Leitungssystem, das die gesamte Region durchkreuzt gibt ExxonMobil eine Länge von 450 Kilometern an. Alle Daten zu den Leitungen liegen dem LBEG ebenfalls vor und sollten zukünftig bei der Standort-Bestimmung (Expositionen) berücksichtigt werden.

Zu eine verbesserten Expositionsabschätzung führt es daher auch nicht, wenn das LBEG

 zukünftig auch bohrlochbezogene monatliche Sonden-bezogenen Produktionsdaten“

zur Verfügung stellen würde, wie im Abschlussbericht der Studie behauptet wird. 

Das Leitungssystem transportiert von Einzelbohrungen Nassgas und Lagerstätten-Abwasser zu zentralen Anlagen, in denen das Gas aufbereitet und getrocknet wird und die Begleitstoffe separiert werden. Es gibt daher Bohrungen ohne Aufbereitungsanlagen, von denen Leitungen in etwa 1,40 m Tiefe Nassgas und Lagerstätten-Abwasser. Abführen. Aus dem überregional bekannten Leitungsschaden „Söhlingen“ in der Region Rotenburg emittierte über Jahre Benzol und Quecksilber, was erst durch Recherchen des NDR 2012 öffentlich bekannt wurde – das LBEG hatte nicht informiert. 

https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/chemieunfall-wirkt-lange-nach-1075393.html

Boden- und Grundwasserverunreinigungen, die durch den Austritt von wassergefährdenden Flüssigkeiten an einzelnen sogenannten Linermuffen verursacht wurden. Quecksilber, Chlorid, Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, Benzol, Toluol, Xylol und Ethylbenzol. 

Über die Mengen dieser Sonderabfälle, die vor allem in den Anlagen der Gastrocknung und den Leitungen anfallen (u.a. Quecksilber) hat das LBEG Kenntnis, da diese Behörde für die Statistik der Sonderabfälle dem zuständigen Landes-Gewerbeaufsicht meldepflichtig ist. 

Im Bericht zu den Sonderabfällen in Niedersachsen „Fakten“ der Gewerbeaufsicht wird diese Statistik der gefährlichen Abfälleveröffentlicht. Giftmüll aus dem Bergbau und speziell aus der der Erdgas-Aufbereitung werden dort gesondert aufgeführt mit den Abfallschlüsseln 01 und 05 

010505 * ölhaltige Bohrschlämme und -abfälle

010506 * Bohrschlämme und andere Bohrabfälle, die gefährliche Stoffe enthalten

Abfälle aus der Ölraffination, Erdgasreinigung und Kohlepyrolyse

050103 * Bodenschlämme aus Tanks

050106 * ölhaltige Schlämme aus Betriebsvorgängen und Instandhaltung

050701 * quecksilberhaltige Abfälle

151 Tonnen - quecksilberhaltige Abfälle 2016

133 Tonnen - quecksilberhaltige Abfälle 2017

https://www.gewerbeaufsicht.niedersachsen.de/umweltschutz/kreislauf_und_abfallwirtschaft/statistiken_ueber_gefaehrliche_abfaelle/statistiken-ueber-gefaehrliche-abfaelle-52159.html

 

Weitere Fragen

Wie wurden Erkrankungen vor 2013 gewichtet?

  • Wie wurde ausgeschlossen, dass in der Zufallsauswahl der "Kontrollen" durch die Meldeämter "Fälle" enthalten sind, deren Erstdiagnosen vor 2013registriert wurde? Hat das Niedersächsische Krebsregister den Datenbestand der ausgewählten "Kontrollen" nur mit den Falldaten der dort bekannten „Erstdiagnosen“ der vier Jahre 2013-16 abgeglichen oder mit allen dort bekannten ICD-10-GM Diagnosen C81-C96-Krebserkrankungen? In der Region Rotenburg ist das durchaus relevant, da hier Anwohner der Gasbohrungen seit vielen Jahren erkranken.

Wie wurden mehrfache „Standorte“ gewichtet?

  • Wie wurden die exponierten Personen (Radius 1 Kilometer) gewichtet, die durch Nachbarschaft zu Ölbohrungen (Erdölgas) durch deren Abstand von wenigen zwangsläufig mehrfache "Standortnähe" haben? Wurden die "Standorte" mehrfach gezählt oder die "Exponierten" einem Standort zugeordnet? wie wurde dann mit den „Clustern“ ähnlicher Punkte in Ölfeldern verfahren? Hier zum Beispiel in der Grafschaft Bentheim. https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=wlRYgJb

Wie wurden die Standorte den richtigen Landkreisen zugeordnet ? 

  • Wie und durch wen wurde die Zuordnung der „Standorte“ zu den entsprechenden Landkreisen vorgenommen? Da die Standorte“ wie auf Seite 20 des Abschlussberichtes beschrieben, mit Koordinaten zur Verfügung standen, müssen die ganz anders strukturierten bergbaulichen Daten den administrativen Einheiten (Landkreis - Gemeinde) zugeordnet werden. Besteht die Möglichkeit, die vom LBEG genannten Standorte, die in der Studie als Datengrundlage dienten zu veröffentlichen? Die richtige Zuordnung zu den administrativen Ordnungsgrößen (Landkreis-Gemeinde) ist durch die völlig anders strukturierten Zuschnitte der Öl- und Gasfelder ("Kohlenwasserstoffförderung") ausgesprochen kompliziert. Eine hohe Fehlerquote muss hier angenommen werden.

Wer bewertet die Daten des LBEG ?

  • Die Behauptung es sei biologisch unerheblich, ob mögliche Expositionen durch Öl- oder Gasbohrungen verursacht bei Gleichsetzung als "Kohlenwasserstoffförderung" ist technisch nicht begründet. Diese Definition ist eine ausschließlich bergbauliche, zur Bezeichnung der „Bewilligungen“ im Genehmigungsverfahren nach Bergrecht. Dem Problem der Erkrankungen wird das nicht gerecht. Eine epidemiologische Abstandstudie ohne technisch-fachliche Differenzierung der zu untersuchenden Objekte kann keine generalisierte Aussage treffen. Wie soll zukünftig die zuliefernde Datenqualität des LBEG für Forschungen anderer Disziplinen überprüft werden?

Regionen ohne Gasförderung und exponierte Fälle belegen was?

  • In der Abstandsstudie werden die Landkreise Gifhorn – Celle – Bentheim als wichtigste Regionen einer „gesicherter Exposition zur Erdgasförderung“(im Radius von 1km) gesondert berechnet. Die bedeutenden Gasregionen in den Landkreisen Diepholz, Verden und Heidekreis fallen so unter die „restliche Studienregion“ und werden in der Tabelle 8 nicht mit präzisen Daten hinterlegt. Können diese Daten nachträglich veröffentlicht werden?

NIBIS-KARTENSERVER Region Celle und Gifhorn

Themenkarten Rohstoffe (Kohlenwasserstoff) – Erdgasförderplätze – Fracking-Standorte

https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=kcKppUV

NIBIS-KARTENSERVER Region Heidekreis Verden Rotenburg

Themenkarten Bewilligungen – Tiefbohrungen KW – Fracking-Standorte

https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=1W2cOYVj

 

Kategorie

2019 | Energie | Umwelt